Rundgang: Goseriedebad

Das Goseriedebad wurde im Jahr 1905 eröffnet und war zur damaligen Zeit eine der modernsten und auch teuersten öffentlichen Badeanstalten in Deutschland. Es gab eine Frauenschwimmhalle, zwei Männerschwimmbecken (1. und 2. Klasse), 39 Wannenbäder, Räume für Massage, Dampf- und Heißluftbäder.

Goseriedebad 

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Im 2. Weltkrieg wurde das Bad stark beschädigt. Mit der Wiedereröffnung des Goseriedebades Anfang der 1950er Jahre verschob sich der Nutzungsschwerpunkt mehr und mehr auf die Schwimmhalle, da der Bedarf an öffentlich zugänglichen Wasch- und Baderäumen infolge des fortschreitenden Wohnungsneubaus immer geringer wurde. Ende der 1970er Jahre wurde der Betrieb des Bades zu einer starken Belastung für die öffentliche Hand, so dass sich die Stadt 1982 zu dessen Schließung entschloss.

Nach vielen Jahren, in denen das Gebäude leer stand, wurde es in den 1990er Jahren zu einem Medien- und Kulturzentrum umgebaut. Nach einer längeren Umbauphase eröffnete 1997 die kestnergesellschaft den Ausstellungsbetrieb in den Räumen des ehemaligen Frauenbades und des Eingangsbereiches. Im völlig entkernten Bereich des einstigen Männerschwimmbades 1. Klasse arbeitet heute der Radiosender ffn. Das ehemalige Schwimmbecken 2. Klasse wurde bereits in den 1980er Jahren abgerissen.

Für Aufsehen sorgte 2005 das Projekt Haus im Schlamm des spanischen Künstlers Santiago Sierra, bei dem ein begehbarer Raum mit Schlamm an den Bau des Maschsees erinnern sollte. Der Schlamm verteilte sich bis hinaus auf den Gehweg.