Rundgang: Tiefbunker am Klagesmarkt

Der Tiefbunker am Klagesmarkt (Baujahr 1939) war eines der ersten Luftschutzprojekte im Stadtgebiet von Hannover. Ein weiterer Tiefbunker entstand am Hauptbahnhof. Zu dieser Zeit hatte wohl kaum jemand eine Vorstellung davon, was wenige Jahre später über Hannover hereinbrechen würde. In Sachen Luftkampf und Luftverteidigung sah man sich angesichts der "Erfolge" im Spanischen Bürgerkrieg allen potentiellen Feinden haushoch überlegen.

Eingang zum Klagesmarktbunker 

Nichts desto trotz bereitete man sich nach Kriegsbeginn auf einen möglichen Luftkrieg vor. So entstanden zwischen 1940 und 1943 im Rahmen des sogenannten "Führer Notprogramms" nahezu zeitgleich in allen dichter besiedelten Stadtteilen weitere Bunkerbauten (siehe: Rundbunker Kopernikusstr., Luftschutzbunker Haltenhoffstr.). Was deren Bau vielerorts erschwerte war ein permanenter Mangel an geeignetem Baumaterial. An Arbeitskräften herrschte hingegen kaum ein Mangel. Zum Bau wurden insbesondere Inhaftierte, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter verschiedener Nationalitäten herangezogen.

Lage des Klagesmarktbunkers

Der Bunker blieb nach dem Krieg intakt. Eine Sprengung hätte vermutlich erhebliche Schäden in der durch kriegseinwirkung geschwächten Randbebauung verursacht und eine Umnutzung kam ebenfalls nicht in Frage.

Anfang der 70er Jahre erwachte der Bunker für kurze Zeit aus seinem Dörnröschenschlaf, als dieser für ein Straßenkunstprojekt genutzt wurde. Seither ist er wieder fest verschlossen.

Weitere Hinweise siehe: www.luftschutzbunker-hannover.de