Rundgang: St. Nikolai Friedhof

Der St. Nikolai Friedhof am Steintorkreisel zwischen Goseriede und Klagesmarkt entstand wahrscheinlich bereits im Mittelalter als Ersatz für überfüllte Friedhöfe in der Altstadt. Als Friedhofskapelle diente die, 1284 erstmals erwähnte, Nikolaikapelle - mit einem Alter von über 720 Jahren Hannovers ältestes Baudenkmal.

St. Nikolai Friedhof am Steintorkreisel

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Der Friedhof mußte im Verlauf seiner Geschichte mehrfach erweitert werden, doch spätestens mit der 1859 erfolgten Eingemeindung der Vorstadtgemeinden war er dem nun einsetzenden, raschem Bevölkerungsanstieg nicht mehr gewachsen. Nach Fertigstellung des neuen Friedhofs an der Strangriede wurde der alten St. Nikolai-Friedhof 1866 geschlosssen. Um die Jahrhundertwende wurde der Friedhof zum Park umgestaltet und die Nikolaikapelle als Saalkirche (Englische Kirche) erneuert. In einem Kichenanbau wurden wertvolle Grabdenkmäler aus der Renaissance untergebracht.

Im zweiten Weltkrieg wurden Nikolaikapelle und Parkanlage größtenteils zerstört. Von den 647 vor Kriegsausbruch gezählten Grabdenkmälern konnte man nach dem Krieg nur noch 278 auffinden. Bei dem 1953 durchgeführten Durchbruch der Celler Straße und Anlage des Steintorkreisels entstanden zwei parkartige Restflächen mit zum Teil stark verwitterten Grabmälern des 16. bis frühen 19. Jahrhunderts. Von der Nikolaikapelle blieb nur der Chor und wenige Mauerreste erhalten. Das "Hölty-Denkmal" mit Portraitmedaillon und einer Bronzefigur erinnert an den Dichter Hölty, dessen Grab auf dem Friedhof an unbekannter Stelle liegt.

Zwischen 1996 und 2000 erfolgte eine erneute Umgestaltung der Friedhofsumgebung. Die an den Park angrenzende Klagesmarktseite wurde verkehrsberuhigt und der Park an dieser Stelle mit zusätzlichen Platanen bepflanzt. Ein Kioskgebäude am westlichen Friedhofsrand und das alte Transformatorenhaus am Postkamp wurden abgerissen und anstelle der von Büschen gesäumten Rasenfläche ein neuer Spielplatz angelegt.


Weitere Infos und Literaturhinweise siehe: Wikipedia